21.06.2011 - Abstieg aus der Bezirksoberliga zeichnete sich von Anfang an ab - Ein Saisonrückblick

Als der FC Ränkam nach drei Spieltagen mit Null Punkten und mit 1:7 Toren auf dem letzten Tabellenplatz stand, zeichnete sich bereits ab, dass es eine schwierige Saison wird und es die Mannschaft sehr schwer haben dürfte, den Klassenerhalt in der Bezirksoberliga zu schaffen. Zum Abschluss der Saison hatten die Schützlinge von Trainer Konrad Reitmeier dann 30 Punkte auf ihrem Konto und belegten damit den14. Tabellenplatz, punktgleich mit dem Nachbarrivalen FC Furth im Wald und dem SV Kulmain. Damit mussten in Entscheidungsspielen die zwei weiteren Direktabsteiger neben dem SV Plößberg ermittelt werden. Sowohl der FC Ränkam als auch der FC Furth im Wald strauchelten dabei am SV Kulmain, wobei die Ränkamer gegen Kulmain sang- und klanglos mit 0:3 untergingen.

Für den FC Ränkam war der Abstieg aus der Bezirksoberliga aber keinesfalls ein Beinbruch, wie Verantwortliche und Trainer signalisierten. Dennoch hatten es die Mannen um Kapitän Daniel Rötzer jedoch mehrmals in der Hand, im Endspurt noch den Kopf aus der Abstiegsschlinge zu ziehen, denn in der Endabrechnung fehlten lediglich ein Sieg und damit drei Punkte zum Klassenerhalt. Vor allem gegen die Mitkonkurrenten im Abstieg konnten nicht die „Big Points“ eingefahren werden. In den meisten Spielen wurde nur denkbar knapp mit 0:1 oder 1:2 verloren. Klare Niederlagen gab es eigentlich nur im Heimderby gegen den ASV Cham (0:4) und beim Spiel in Sorghof, das mit 5:0 verloren wurde. Dass der FC Ränkam durchaus in der höchsten Spielklasse der Oberpfalz mithalten konnte, bewiesen beispielsweise der sensationelle 6:1 Sieg beim VfB Bach, der 2:0 Sieg beim TSV Detag Wernberg oder der 2:1 Sieg in Beilngries.

Seinen ersten Sieg hatte der FC Ränkam erst am vierten Spieltag mit einem 1:0 Sieg beim ASV Burglengenfeld verbuchen können, dem jedoch postwendend die 0:2 Heimniederlage gegen den SV Kulmain und die 3:0 Niederlage beim TSV Kareth/Lappersdorf und damit der der Verbleib im Tabellenkeller folgten. Dass es die Reitmeier-Schützlinge drauf haben, bewiesen sie dann beim 1:1 gegen den damaligen Spitzenreiter VfB Bach. Einer 3:1 Niederlage in Ettmannsdorf folgte endlich der zweite Sieg mit einem 2:0 auf eigenem Gelände gegen den SSV Paulsdorf. Als gleich darauf auch noch mit einem 2:1 die drei Punkte aus Beilngries entführt wurden, konnten erstmals die Abstiegsränge verlassen werden. Doch das Wechselbad der Gefühle ging mit den Heimniederlagen gegen die SpVgg Hainsacker und den SV Sorghof weiter. Große Freude herrschte dann nach dem 2:1 Sieg im Derby gegen den FC Furth im Wald und auch beim Meisterschaftsaspiranten Fortuna Regensburg konnte mit einem 2:2 ein Punkt mit auf die Heimreise genommen werden. Zum Auftakt der Rückrunde gelang dem FC Ränkam beim Spitzenteam TSV Detag Wernberg ein überraschender 2:0 Sieg, doch prompt wurde eine Woche später auf eigenem Gelände gegen den SC Regensburg mit 1:2 gepatzt. Bei der 1:0 Niederlage beim ASV Cham haderte der FC Ränkam mit der Schiedsrichter-Entscheidung, da dem Siegtor ein klares Abseits vorausgegangen war. Nachdem dann das Spiel gegen Burglengenfeld den schlechten Platzverhältnissen zum Opfer fiel, ging der FC Ränkam auf einem Abstiegsplatz stehend in der Winterpause. Die Testphase nach der Winterpause verlief schon nicht erfreulich, dennoch konnte mit einem 0:0 aus Kulmain gleich ein Punkt entführt werden. Mit entscheidend für die weitere Rest-Saison war dann zweifelsohne die 0:1 Heimniederlage gegen den mitgefährdeten TSV Kareth/Lappersdorf. Nach einer Sternstunde, die einen 6:1 Sieg beim VfB Bach bescherte, keimte noch einmal Hoffnung auf, aber danach folgten die unnötige 0:1 Heimniederlage gegen den SC Ettmannsdorf und auch aus Paulsdorf kehrte das Team mit leeren Händen zurück. An Ostern die große Chance zum Befreiungsschlag mit zwei Heimspielen. Zunächst ein glücklicher 1:0 Heimsieg gegen den FC Beilngries, dem jedoch sogleich die bittere 0:3 Niederlage gegen Burglengenfeld folgte. Eine Notelf erreichte in Hainsacker ein 1:1 und mit einem 1:0 Heimsieg gegen Schlusslicht SV Plößberg konnte sogar der Relegationsplatz verlassen werden. Doch dann setzte es eine 5:0 Packung beim SV Sorghof und im folgenden Derby beim FC Furth imWald kamen die Reitmeier-Schützlinge über ein 1:1 nicht hinaus und so musste der letzte Spieltag die endgültige Entscheidung bringen. Dabei unterlag der FC Ränkam mit 1:3 gegen Fortuna Regensburg und hatte sich bereits mit dem Abstieg abgefunden, bis das Ergebnis aus Kulmain bekannt wurde, das damit noch das Entscheidungsspiel gegen den SV Kulmain mit bekanntem Ausgang bescherte.

Mit entscheidend dafür, dass nun der Weg in die Bezirksliga angetreten werden muss, waren einige Faktoren. Das größte Manko war zweifelsohne das große Verletzungspech, von dem insbesondere Leistungsträger und erfahrene Kicker betroffen waren. Schon sehr früh musste Markus Kreitinger, den eine heimtückische Borreliose-Erkrankung außer Gefecht setzte, die Kapitänsbinde an Daniel Rötzer abgeben. Karel Kafka wurde immer wieder von Verletzungen heimgesucht und konnte deshalb die ganze Saison nur sporadisch eingesetzt werden. Schwerwiegend war auch, dass Jazek Komraus in der Winterpause aus gesundheitlichen Gründen seine Karriere beenden musste. Der Ausnahmekicker hatte zuletzt gegen Fortuna Regensburg noch einmal ausgeholfen und dabei nochmals seine Extraklasse aufblitzen lassen. Doch die Gesundheit geht vor und so ist nun endgültig Schluss. Auch ein Wolfgang Straka ist nur schwerlich zu ersetzen. Ihn hatte es bereits in der Winterpause beruflich nach München verschlagen. Der FC Ränkam ist ihm sehr dankbar, dass er in der angespannten personellen Situation mehrmals den weiten Weg von München nach Ränkam genommen hatte, um auszuhelfen. Im Endspurt wurde auch ein Matthias Vogl schmerzlich vermisst, war doch dieser in den Saisonen 2008/2009 und 2009/2010 immerhin noch vereinsinterner Torschützenkönig. Seine Tore fehlten dem FC Ränkam sehr. Auch Julian Walberer, Christian Mühlbauer oder Michael Rank blieben von Verletzungen nicht verschont. Markus Kiefl stand zudem wegen eines Bundeswehr-Auslandseinsatzes für einige Zeit nicht zur Verfügung. In dieser Situation war Trainer Konrad Reitmeier um sein Amt wahrlich nicht zu beneiden.

Nicht einfach war es natürlich für die jüngeren Spieler, in die Fußstapfen der ausgefallenen Leistungsträger zu treten. Für manche war die Bezirksoberliga doch noch eine Nummer zu groß, wo sie es meist mit ausgepufften alten Hasen zu tun hatten. Doch zur Philosophie des FC Ränkam gehört es nun mal, auf den Nachwuchs zu setzen. Gerade mit jungen Spielern muss man auch mal Geduld haben und sie haben durchaus bereits gute Ansätze gezeigt. Zudem kam in der abgelaufenen Saison noch eine katastrophale Chancenauswertung, welche die Fans oft die Haare zu Berge stehen ließen. Oft fehlende in solchen Situationen aber auch das nötige Quäntchen Glück.

Für den FC Ränkam ist es natürlich aufgrund der finanziellen Situation schwierig, erstklassige Spieler nach Ränkam zu holen. Allein mit einer funktionierenden Kameradschaft zu locken, zieht heute nicht mehr so leicht. Vielleicht intensiviert aber der Werbebeirat nun doch endlich seine Bemühungen, um mit finanziellen Mitteln die Fußballabteilung zu unterstützen. Es gibt Vereine in der Umgebung, die hier wahrlich sehr aktiv sind. Und warum sollte der FC Ränkam nicht auch die Unterstützung der Wirtschaft oder diversen Einrichtungen erfahren, denn mit seiner Philosophie hat er dies zweifelsohne verdient.

Auf jeden Fall freut sich der FC Ränkam nun auf die zahlreichen Derbys in der Bezirksliga Süd. Dass es jedoch nicht einfach wird, das gesetzte Ziel (einen Platz unter den ersten acht Teams) zu erreichen, dürfte allen Verantwortlichen klar sein. Mit der Saisonvorbereitung beginnt Trainer Konrad Reitmeier bereits am Dienstag, 21. Juni und das erste Vorbereitungsspiel steht schon am Sonntag, 26. Juni, gegen den TB Roding auf dem Spielplan.



FC Ränkam in der Statistik


Platzierung: Platz 14 in der Bezirksoberliga mit 30 Punkten (gemeinsam mit dem SV Kulmain und dem FC Furth im Wald) und 29:48 Toren. Nach 0:3 Niederlage im ersten Entscheidungsspiel gegen den SV Kulmain stand FC Ränkam als direkter Absteiger fest.

Bilanz: 8 Siege (4 Heimsiege und 4 Auswärtssiege), 6 Unentschieden (eines auf eigenem Gelände, fünf auf das Gegners Platz), 16 Niederlagen (10 auf eigenem Gelände, 6 auf des Gegners Platz).

Höchster Sieg: 6:1 Sieg beim VfB Bach

Höchste Niederlage: 5:0 beim SV Sorghof

Torschützen: Markus Pillmeier (8), Michael Rank (6), Christian Mühlbauer (3), Andreas Kordick, Markus Kreitinger und Matthias Vogl (je 2), Daniel Dankerl, Ivo Haag, Stefan Noe, Michael Eiban, Julian Walberer und Daniel Rötzer (je 1).

Vorlagen: Christian Mühlbauer (6), Andreas Kordick (2), Daniel Dankerl, Michael Rank, Stefan Noe, Markus Kreitinger und Markus Pillmeier (je 1).

Trainingseifrigste Spieler: Christian Gruber (80), Michael Rank und Christian Mühlbauer (78), Michael Eiban (76), Daniel Rötzer (75), Julian Walberer (74), Andreas Kordick (70), Markus Pillmeier (69), Stefan Noe (64), Martin Lankes und Harald Eiban (61), Thomas Mühlbauer (43), Wolfgang Straka (41), Karel Kafka und Markus Kiefl (40), Karl Schönberger (38), Markus Kreitinger (33), Ivo Haag (32), Stefan Heitzer (30). Ingesamt wurden 96 Trainingseinheiten angeboten.

Spieleinsätze: Stefan Noe (30), Michael Eiban, Andreas Kordick und Markus Pillmeier (je 29), Christian Gruber und Christian Mühlbauer (je 28), Daniel Rötzer und Michael Rank (27), Julian Walberer (21), Wolfgang Straka (19), Martin Lankes (18), Matthias Vogl (17)



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