17.03.2011 - Testspiele der 1. Mannschaft

Das runde Leder rollt nun wieder seit vergangenen Dienstag beim Bezirksoberligisten FC Ränkam. Gleichzeitig startete damit auch das Unternehmen Klassenerhalt, nachdem die Reitmeier-Schützlinge auf einem Abstiegsplatz in die Winterpause gehen mussten. Die Voraussetzungen, dieses Ziel zu erreichen, sind aber alles andere als optimal. Die Trainingsbedingungen sind alles andere als ideal, denn Schneeverwehungen haben die beiden Sportplätze nahezu unbespielbar gemacht. Dazu kommt die personelle Situation. Jazek Komraus, überragender Spieler in so mancher Abwehrschlacht, hat aus gesundheitlichen Gründen seine Karriere vorzeitig beenden müssen. Wolfgang Straka, in der Abwehr die Zuverlässigkeit in Person, steht aus beruflichen Gründen nach der Winterpause nicht mehr zur Verfügung und Michael Schneider, dem leider nie der große Durchbruch gelingen wollte, wechselte zur SG Chambtal. Dazu steht hinter dem gesundheitlich angeschlagenen Markus Kreitinger ein ganz dickes Fragezeichen. Eventuell muss auch er seine Karriere beenden.

Zum Glück ist Markus Kiefl nach seinem Auslandsaufenthalt bei der Bundeswehr wieder zurückgekehrt. Dazu kommen mit Daniel Dankerl (SV Atzenzell/Sattelbogen), Karl Schönberger (SV Rimbach) und Stefan Heitzer (DJK Arnschwang) lediglich drei Neuzugänge. Bereits am kommenden Sonntag um 14 Uhr steht auf dem Kunstrasenplatz in Domazlice das erste Testspiel gegen den Landesligisten DJK Vilzing an. In dieser Partie darf sicherlich nicht auf das Ergebnis geschaut werden, denn die Koller-Truppe befindet sich bereits seit drei Wochen im Training und hat sogar auf dem Kunstrasenplatz in Domazlice trainiert.

Der FC Ränkam war mit seinen bescheidenen Mitteln auch in die Saison 2010/11 mit der Zielvorgabe Klassenerhalt gestartet, nachdem die Saison zuvor erst am letzten Spieltag mit einem 3:1 Sieg beim SV Sorghof die BOL erhalten werden konnte. Als Abgänge waren Dominik Hirn (zurück zum Heimatverein FC Stamsried) und Gerd Baier (zurück zum Heimatverein TSV Winklarn) zu verzeichnen. Der erfahrene Manfred Roßmann musste aus gesundheitlichen Gründen seine Laufbahn beenden. Als Neuzugänge waren zu verzeichnen Gerhard Diel und Thomas Mühlbauer vom Kreisklassisten SG Schlossberg und Karel Kafka vom Nachbarrivalen FC Furth imWald. Aus der eigenen Jugend wechselten Christian Gruber und Michael Rank zu den Senioren, zudem wurde für den damals 17-jähigen Andreas Kordick eine Sondergenehmigung beantragt. So musste der FC Ränkam von Anfang an wieder auf die jungen Spieler setzen, was ja auch zwangsläufig die Philosophie des Vereins ist. Mit Ivo Haag und Alexander Zsak kamen zwei Langzeitverletzte wieder zurück in den Kader. Von den Neuzugängen sicherten sich auf Anhieb Kafka und Kordick einen Stammplatz. Danach schaffte auch Michael Rank den Sprung in die Stammelf und auch Christian Gruber hat schon viele Einsatzminuten zu verzeichnen.

Der Saisonstart verlief alles andere als optimal, denn in der 90. Minute wurde das Auftaktspiel gegen Detag Wernberg mit 0:1 verloren. Im nächsten Heimspiel ging der FC Ränkam mit 0:4 gegen den Titelfavoriten ASV Cham unter. Erst im dritten Spiel gelang mit einem 1:0 beim ASV Burglengenfeld der erste Sieg. In der Folgezeit verlor der FC Ränkam zum Teil recht unglücklich und knapp, verschenkte aber durch seine Unerfahrenheit auch so manchen Punkt. Letztlich ging die Reitmeier-Truppe auf dem 14. Tabellenplatz (dies bedeutet einen Abstiegsrang) mit 18 Punkten in die Winterpause. Mit erst 18 Treffern hat der FC Ränkam die wenigsten Tore geschossen und die 30 Gegentreffer zeigen, dass die Mannschaft in der Abwehr nicht mehr so stabil ist wie in der vorausgegangenen Saison. Leider gesellte sich zu allem Übel auch noch ein Heimkomplex ein.

Die Gründe für die momentane Situation liegen für Trainer Konrad Reitmeire klar auf der hand. Der Kader war qualitativ nicht so gut besetzt. Laut Papierform wären ja viele Spieler vorhanden gewesen, aber Akteure wie Matthias Vogl konnten von 18 Punktspielen nur zehn aufgrund einer Verletzung absolvieren. Wohl gemerkt, dass Vogl in den letzten beiden Saisonen interner Torschützenkönig war. Jazek Komraus konnte von 18 Spielen nur 12, Markus Kreitinger nur elf und Karel Kafka nur neun Punktspiele bestreiten. Damit zeigte sich ganz klar, dass es nur schwer zu kompensieren ist, wenn Leistungsträger so lange ausfallen. Nur Stefan Noe konnte alle Spiele absolvieren. 17 Punktspiele bestritten Andreas Kordick, Christian Gruber, Michael Eiban, Markus Pillmeier und Christian Mühlbauer.

Im Sommer hatten sich die Spieler beim Naturheilpraktiker Multerer und Physiotherapeuten Stefan Wühr einem Gesundheitscheck unterzogen, der laut Trainer Reitmeier sehr aufschlussreich war. Bereits im Januar haben die BOL-Kicker im Fitness-Studio von Hansi Paulik wieder das Vorbereitungstraining aufgenommen. Seit Dienstag wird nun wieder im Freien trainiert und beim traditionellen Trainingslager im Burgenland vom 20. bis 25. Februar soll der Grundstock für den Klassenerhalt gelegt werden.

In der höchsten Spielklasse der Oberpfalz ist der FC Ränkam inzwischen mit sechs Spielern aus dem eigenen Dorf vertreten. Dies ist für den „einheimischen“ Trainer Konrad Reitmeier „eine schöne Sache“. Dies kann nach seinen Worten aber auch manchmal belastend sein. Denn die Eltern seien meistens auch auf dem Sportplatz, die ihren Sprössling gerne in der Startformation sehen würden. Ein auswärtiger Trainer fahre nach dem Training und Spiel nach Hause. Ein einheimischer Trainer höre den Ärger eines Elternteils die ganze Woche von verschiedenen Seiten. „Ich würde auch gerne alle Spieler aufstellen, aber eine Mannschaft besteht nur aus elf Kickern und so muss ich halt einem Akteur, der nicht so gut trainierte oder aber auch manchmal aus taktischen Gründen einem anderen Spieler den Vorzug geben“, umreißt Reitmeier die nicht ganz einfache Situation. Nur wenn alle an einem Strang ziehen und auch wieder das nötige Quäntchen Glück zurückkehrt, das im Fußball auch notwendig ist, könnte auch heuer wieder das Unternehmen „Klassenerhalt in der BOL“ von Erfolg gekrönt sein. Wenn dann auch noch die Dorfbevölkerung hinter ihrem Aushängeschild steht, dann sollte nichts mehr schief gehen.

Der FC Ränkam in der Statistik
Platzierung: 14. Tabellenplatz mit 18 Punkten und 18:30 Toren.

Heimbilanz: Sieben Punkte und 7:16 Tore.

Auswärtsbilanz: Elf Punkte und 11:14 Tore.

Höchste Niederlage: 0:4 gegen den ASV Cham.

Höchste Siege: 2:0 Heimsieg gegen SSV Paulsdorf und 2:0 Auswärtssieg bei Detag Wernberg.

Trainingseifrigste: Christian Gruner (50), Michael Rank (48), Daniel Rötzer (44), Andreas Kordick (42), Wolfgang Straka (41), Christian Mühlbauer (41)m Julian Walberer (39), Michael Eiban (39), Markus Pillmeier (37), Stefan Noe (36).

Torschützen: Michael Rank (6), Markus Pillmeier (6), Markus Kreitinger (2), Christian Mühlbauer (2), Ivo Haag (1), Daniel Rötzer (1).

Gelb-Rote Karten: Christian Mühlbauer, Markus Pillmeier und Daniel Rötzer (je 1).

Rote Karte: Daniel Rötzer (1).

Gelbe Karten: Christian Mühlbauer (4); Markus Pillmeier (4), Stefan Noe (3), Michael Eiban (3), Daniel Rötzer (3), Michael Rank, Jazek Komraus, Wolfgang Straka und Julian Walberer (je 2).



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